Vom Donut zum Krapfen
Orts- und Stadtkerne in der Region Murau nachhaltig stärken
Am Donnerstag, dem 17.09., hat die Holzwelt Murau mit dem Büro nonconform die Ergebnisse aus einem Analyseprozess für die Ortskernentwicklung im Benediktinerstift St. Lambrecht präsentiert.
Viele ländliche Regionen, wie der Bezirk Murau, sind von diesem Phänomen betroffen: die Nutzung der Orts- und Stadtzentren nimmt ab, außerhalb entstehen sogenannte Monostrukturen entlang der Umfahrungsstraßen – Fachmarktzentren, Wohngegenden etc. Ein „Donut-Effekt“ – in der Mitte leer, außen dicht gedrängt mit zunehmender Bodenversiegelung. Nun geht es darum, den Effekt umzukehren: die Orts- und Stadtkerne wieder zu füllen – sozusagen einen „Krapfen“ daraus zu machen.
Die 14 Gemeinden des Bezirks nehmen sich zusammen mit der Holzwelt Murau aktiv dieser Herausforderung an. Das Standortmanagement der Holzwelt hat deshalb mit dem Büro nonconform einen Prozess gestartet: 6 beispielhafte Orte im Bezirk wurden analysiert und gemeinsam mit den Bürgermeistern Impulsprojekte erarbeitet.
Ergebnisse daraus sind, dass für die Orte Oberwölz, St. Peter am Kammersberg und Stadl-Predlitz Liegenschaftsentwicklungen besonders interessant sind, für Murau, Neumarkt und St. Lambrecht hingegen (Orts-)Kernaktivitäten sinnvoll sind. Um die Projektideen zu veranschaulichen, hat nonconform 6 Personen per Video zugeschaltet, die in „ihren“ Orten erfolgreich Entwicklungen angestoßen haben.
So erzählte Herbert Gaggl, Bürgermeister von Moosburg, wie einer der ersten „Co-Working-Spaces“ im ländlichen Raum, das schallar2, am Hauptplatz entstand. Entgegen aller Unkenrufe hat die Gemeinde Moosburg, mit finanzieller Unterstützung durch eine Bundesförderung, diesen Co-Working Space umgesetzt.
Ulrike Böker, ehemalige Bürgermeisterin von Ottensheim und Landtagsabgeordnete in Oberösterreich, berichtete, dass es viel Kreativität braucht, um die Ortskerne zu beleben. Auch in der Gemeinde Ottensheim haben sich die Verantwortungsträger*innen intensiv mit den Herausforderungen beschäftigt. Anfangs wurde eine Leerstandsaufnahme gemacht, die viele kleine Schritte zur Folge hatte, wie z.B. die Revitalisierung eines Gebäudes, das seither als Gemeindeamt genutzt wird, aber auch die Verknüpfung des Freitagsmarktes am Hauptplatz mit Kunsthandwerk und Kulturveranstaltungen.
Fazit der Ausführungen war, dass es nicht DIE Lösung gibt, dass aber ähnliche Wege immer wieder zum Erfolg geführt haben: einerseits die Beteiligung der Bevölkerung, die Projekte dadurch mitträgt, andererseits der Faktor Zeit, weil Prozesse das brauchen und nicht zuletzt die Finanzierung, die immer am Anfang der Machbarkeit steht.
Deshalb prüft der Standortmanager DI Roland Horn die Impulse in den kommenden Monaten darauf wie die Theorie zur Praxis werden kann. Damit der Krapfen die passende Füllung bekommt.
Zusammenfassung der Ergebnisse zum Download
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DI Roland Horn
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