LEADER

Förderung von Innovationen im ländlichen Raum

LEADER bedeutet „Liason entre actions de développement de l’économie rurale“ und steht für ein Förderprogramm der EU. In diesem Programm werden seit 1991 innovative Projekte im ländlichen Raum gefördert. Um die gleichmäßige Verteilung der Fördergelder zu gewährleisten, werden in den ländlichen Regionen sogenannte „Lokale Aktionsgruppen“ (kurz: LAG) eingesetzt, die dann Entwicklungskonzepte vor Ort erarbeiten und umsetzen.

In Österreich gibt es aktuell 83 Leaderregionen, 16 davon in der Steiermark. Auch die Holzwelt Murau darf sich als solche bezeichnen.

Die Arbeitsweise der LAG Holzwelt Murau baut auf die LEADER-Methode auf. Diese besteht aus 7 Prinzipien:

1. Territoriale lokale Entwicklungsstrategien

Jede Region hat ihre Eigenheiten, die aus gemeinsamer Tradition, lokaler Identität, Zugehörigkeitsgefühl bis hin zu gemeinsamen Bedürfnissen und Erwartungen entstanden sind. Genau diese Bedürfnisse und Erwartungen greift die Entwicklungsstrategie auf und erarbeitet damit ein Konzept zur nachhaltigen ökonomischen und ökologischen Weiterentwicklung in der Region anhand ihrer Potenziale.

2. Bottom-Up-Ausarbeitung und Umsetzung von Strategien

Der Bottom-Up-Ansatz bedeutet, dass Menschen aus einer Region an der Entscheidungsfindung bezüglich der Strategie beteiligt sind – denn wer kennt diese besser als die Menschen, die in ihr leben? Die Beteiligung von lokalen Akteuren umfasst die Bevölkerung im Allgemeinen, wirtschaftliche und soziale Interessensgruppen sowie repräsentative öffentliche und private Institutionen.

3. Öffentlich-private Partnerschaften: die lokalen Aktionsgruppen

Die Einrichtung einer lokalen Partnerschaft (= Lokale Aktionsgruppe) ist ein wesentliches Merkmal des Leader-Ansatzes. Die LAG hat die Aufgabe eine lokale Entwicklungsstrategie festzustellen und umzusetzen. Eine LAG bringt öffentliche und private Partner zusammen, wobei mindestens 50% der Partner Privatpersonen oder private Vereinigungen sein müssen.
Des Weiteren entscheidet die LAG über die Zuteilung der finanziellen Ressourcen und verwaltet diese. Außerdem hat sie einen großen Teil der Verwaltungsverantwortung: Projektauswahl, Überwachungen, Kontroll- und Evaluierungsaufgaben.

4. Innovation erleichtern

Leader kann eine wertvolle Rolle bei der Anregung neuer und innovativer Ansätze für die Entwicklung ländlicher Gebiete spielen. Diese Innovation wird dadurch gefördert, dass man den LAG große Freiräume und viel Flexibilität bei der Entscheidung für Aktionen überlässt, die sie unterstützen wollen. Innovation ist dabei in einem breiteren Sinn zu verstehen. Der Begriff umfasst z.B. die Einführung eines neuen Erzeugnisses oder Produkts, einer neuen Organisation oder eines neuen Markts.
Auch die Modernisierung traditioneller Formen oder das Finden von neuen Lösungsansätzen für Probleme im ländlichen Raum fallen darunter.

5. Integrierte und multisektorale Aktionen

Heißt: Die lokale Entwicklungsstrategie muss mehrere Aktivitätsfelder berücksichtigen und integrieren. Aktionen und Projekte sollen als zusammenhängende Einheit verbunden und koordiniert werden.

6. Netzwerkbildung

Hierbei geht es um den Austausch von Errungenschaften, Erfahrungen und Know-How zwischen Leader-Gruppen, ländlichen Gebieten, Verwaltungen und Organisationen, die an der ländlichen Entwicklung beteiligt sind (unabhängig von Leader). Damit können bewährte Verfahren übertragen und Innovationen verbreitet werden. Netzwerkbildung kann außerdem dabei helfen, Kooperationsprojekte anzuregen.

7. Kooperationen

Dazu gehört, dass eine LAG mit mindestens einer weiteren Leader-Gruppe ein gemeinsames Projekt umsetzt. Dies kann national und transnational passieren. Kooperationen tragen dazu bei, lokale Aktivitäten auszubauen und die Wertschätzung lokaler Ressourcen zu steigern.