Die Zukunft beginnt jetzt

Eröffnung der 1. Wasserstoff-Energiezelle im Bezirk Murau

Jetzt ist es offiziell: Die Holzwelt Murau ist das erste Regionalentwicklungsbüro in Österreich, das sich 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag selbst mit Strom versorgen kann.  Möglich macht dies die zukunftsweisende Wasserstoff-Batterie-Technologie. Das neue Energieprojekt der Holzwelt Murau hat eine Pilotfunktion für die gesamte Region und ist ein Meilenstein zur saisonalen Speicherung von erneuerbarer Energie. Und damit ein wichtiger Schritt, um uns langfristig von fossilen Energieträgern unabhängig machen.

Wenn es plötzlich dunkel wird und alles still steht … Dann läuft es im Bürogebäude der Holzwelt Murau wie gewohnt weiter: Auch bei einem großflächigen Blackout kann man sich ab sofort selbst mit Strom versorgen. Möglich macht dies eine Wasserstoff-Energiezelle in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage am Dach – ein zukunftsweisendes Modell zur saisonalen Speicherung von erneuerbarer Energie.

Man muss Strom speichern können, um energieunabhängig zu werden.
Der Bezirk Murau produziert mit der Kraft von Sonne, Wasser, Wind und Biomasse zwar 3x so viel Strom, wie hier verbraucht wird – allerdings nur in der warmen Jahreszeit. Die Produktion von erneuerbarer Energie ist außerdem nicht steuerbar: Wenn die Sonne nicht scheint, in der Nacht, im Winter, bei Windstille oder wenn die Flüsse wenig Wasser führen, wird auch in Murau weniger Strom erzeugt. Deshalb muss zu diesen Zeiten nach wie vor Strom von außen zugekauft werden.

„Damit wir die regionale Energieunabhängigkeit erreichen, ist es notwendig, produzierten Strom-Überschuss speichern zu können“, erklärt Erich Fritz, Klima- und Energiemodellregionsmanager der Holzwelt Murau. „Eine Lösung dafür sind Wasserstoff-Energiezellen. Sie können große Energie-mengen kurz- und langfristig speichern und Strom bereitstellen, wenn er gebraucht wird – auch im Winter oder wenn Wind, Sonne oder Wasser gerade wenig Strom erzeugen.“

Die Eröffnung der 1. Wasserstoff-Energiezelle im Bezirk ist ein in doppelter Hinsicht wichtiges Pionierprojekt: „Die Anlage ist bereits erfolgreich im Einsatz, sie produziert und speichert Strom. Somit sind wir das erste Regionalentwicklungsbüro in Österreich, das energiesicher ist“, sagt Harald Kraxner, Geschäftsführer der Holzwelt Murau. Und: „Die Erkenntnisse, die wir vom Betrieb gewinnen, bieten eine Datengrundlage für einen weiteren möglichen Ausbau im Bezirk.“

Eine Pilotfunktion für den gesamten Bezirk.
Die Wasserstoff-Batterie-Technologie ist also auch zukunftsweisendes Energiemodell für die gesamte Region. Bürgermeister Thomas Kalcher, Obmann der Holzwelt Murau dazu: „Die aktuellen Ereignisse in Europa zeigen, wie abhängig wir von fossiler Energie wie Öl und Gas und deren Exportländern sind. Umso wichtiger ist es, für den Bezirk ausreichend regional erzeugte Energie bereitzustellen – und zwar das ganze Jahr über. Erst wenn es uns gelingt, den mit erneuerbaren Energien produzierten Strom zu speichern, können wir langfristig die regionale Energieunabhängigkeit erreichen. Deshalb sind die Wasserstoff-Batterie-Technologien ein wichtiges Zukunftsmodell.“

Genossenschaft für regionale Energieprojekte.
Die 1. Wasserstoff-Energiezelle beim Bürogebäude der Holzwelt Murau ist auch das 1. Projekt der neu gegründeten Murauer GreenPower e.Gen. – und damit ein weiterer Meilenstein. „Wir setzen es uns zum Ziel, die Energieunabhängigkeit im Bezirk Murau mit eigenen Projekten und Investitionen voranzutreiben“, so Ernst Autischer, Obmann der Murauer GreenPower e.Gen. „Alle im Bezirk – ob Privatpersonen oder Unternehmen – können sich daran beteiligen, mitbestimmen und finanziell profitieren.

Kontakt:
Harald Kraxner, Geschäftsführer der Holzwelt Murau
harald.kraxner@holzweltmurau.at oder 0664 / 85 75 215

Mag. Erich Fritz, Klima- und Energiemodellregion Holzwelt Murau
erich.fritz@holzwelt.at oder 0664 / 918 67 31

Mit der zukunftsweisenden Wasserstoff-Batterie-Technologie saisonal erneuerbare Energie speichern: Wie funktioniert das überhaupt?

Mit einer 15 kWpeak und 73 m² großen Photovoltaikanlage am Dach des Bürogebäudes der Holzwelt Murau wird erneuerbarer Strom erzeugt und zur Wasserstoff-Energiezelle Johann geführt. Eine intelligente Steuerung macht es möglich, den gerade benötigten Strom sofort ins Stromnetz des Bürogebäudes zu leiten. Mehr Strom erzeugt, als gebraucht wird? Dann wird dieser zuerst in einen 9,6 Kilowattstunden fassenden Batteriespeicher eingelagert. Ist der Batteriespeicher voll, wird der am Dach produzierte erneuerbare Strom mit Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt und der Wasserstoff in Druckspeicherbehältern eingelagert.

Die Druckspeicherbehälter haben eine Lagerkapazität von 18 Kilogramm, das entspricht einem Energiegehalt von 600 Kilowattstunden. Und wie funktioniert es im Winter? Wenn die Photo-voltaik-Anlage wenig oder gar keinen Strom liefert – wie in der Nacht oder den Wintermonaten –, erzeugt die Wasserstoff-Energiezelle den benötigten Strom für das Bürogebäude. Dabei wird

zuerst der Batteriespeicher entleert und in weiterer Folge der eingelagerte Wasserstoff mit einer Brennstoffzelle in Strom zurückgewandelt. Zusätzlich erzeugt die Wasserstoff-Energiezelle auch Wärme, die in das Bürogebäude der Holzwelt Murau geleitet wird und für wohlige Raumtemperatur sorgt.

 

Kontakt und Rückfragen:
Harald Kraxner
info@holzwelt.at
+43 (0)3532 / 20000 – 13