Ein Masterplan für die Gemeinde St. Georgen am Kreischberg
Unter dem Motto „Gemma’s an!“ hat die Gemeinde St. Georgen im vergangenen Jahr alle Bürgerinnen und Bürger zu einem breit angelegten Beteiligungsprozess eingeladen. Wie in vielen Orten im ländlichen Raum gibt es vielfältige Herausforderungen wie Wohnen, Verkehr, Mobilität, Gesundheit, Bildung, Jugend, (Alters-)Versorgung u.v.m.
Über 70 Personen sind der Einladung gefolgt und haben gemeinsam Ziele und Maßnahmen für die Gemeindepolitik der kommenden Jahre erarbeitet. In einer anonym durchgeführten Befragung hatten alle Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, Stellung zu nehmen und ihre Meinung zu äußern.
Professionell begleitet wurde der Prozess vom ISK Institut aus Dornbirn. Maßgebliche Unterstützung kam von der LEADER Region Holzwelt Murau, die „Gemma’s an!“ als Pilotprojekt fördert. Eine Steuerungsgruppe aus Mitgliedern aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen begleitet das Projekt seitens der Gemeinde.
Vieles wurde bereits geschafft
Am 24. Jänner wird nun der daraus entstandene Masterplan präsentiert. Wie groß der Wille zur Gestaltung in der Gemeinde war, zeigt sich darin, dass sofort erste Früchte sichtbar wurden. Der Lorenzi Markt wurde wiederbelebt und gleich im August abgehalten. Das Organisationsteam hat eine Flaniermeile gestaltet, bis in den späten Abend wurde gefeiert. Im Netzwerk „Gemeinsam g’sund“ haben sich heimische Anbieterinnen und Anbieter von ärztlichen Diensten und Pflege sowie von vorbeugenden und gesundheitsfördernden Maßnahmen zusammengeschlossen. Ziel ist der Austausch untereinander sowie die gebündelte Kommunikation innerhalb der Gemeinde. Am 9. November fand eine großangelegte Gesundheitsmesse statt, die sich ganztägig über ein volles Haus in der Kreischberghalle freuen konnte. Die Arbeitsgruppe „Kinder- und familienfreundliche Gemeinde“ hat u. a eine Bücherzelle initiiert und damit begonnen, für jeden Geburtenjahrgang einen Lebensbaum zu pflanzen.
Leistbarer Wohnraum
Ein ganz besonderer Coup ist der Gemeinde mit dem „Flächenmanagement St. Georgen“ gelungen. Im Beteiligungsprozess ist deutlich geworden, dass leistbarer Wohnraum bzw. Abwanderung ein großes Thema sind, zumal touristische Projekte Einfluss auf die Immobilienpreise haben. Die Gemeinde selbst verfügt nicht über die finanziellen Möglichkeiten und das Know-how, um Grundstücke anzukaufen und entsprechen zu verwerten. Auch bieten die gesetzlichen Rahmenbedingungen kaum Handlungsspielräume. Daher wurde gemeinsam mit zwei starken Partnern eine Arbeitsgemeinschaft gegründet. Die Raiffeisenbank Murau bringt das nötige Kapital auf und das ISK Institut steuert das Know-how bei. So können Grundstücke erworben und zweckgebunden zum Selbstkostenpreis für Wohnraum weiterverkauft werden. (Die Käuferinnen und Käufer sind bei der Finanzierung NICHT an die Raiba gebunden.) Auf diese Weise können leistbare Grundstücke bereitgestellt und Spekulationen verhindert werden.
Gemeinsam in die Zukunft
„Gemma’s an!“ macht seinem Namen somit alle Ehre, denn es wurden bereits viele Dinge angegangen. Die Präsentation des Masterplan stellt daher nicht den Schluss der Initiative dar, denn es soll kontinuierlich im Sinne einer guten Zukunft weitergearbeitet werden. „Ich hoffe, dass uns dieser Gemeinschaftssinn und unternehmerische Geist auch in Zukunft erhalten bleibt“, meint Bgm.in Cäcilia Spreitzer.
Masterplan
Am Freitag, 24. Jänner 2025 wurden die Ergebnisse von Gemma’s an in der Kreischberghalle präsentiert.
Der detailliere Masterplan, wird, sobald er vom Gemeinderat beschlossen wurden, auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Eine gedruckte Zusammenfassung wird im Frühling für die Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt.