Mit dem #Reallabor Murau die Energiewende schaffen

Mit der Auftaktveranstaltung am 14. November 2024 startete ein Forschungsprojekt der Holzwelt Murau gemeinsam mit insgesamt 18 Partnern aus der Region, das sich mit der bedarfsgerechten Energiebereitstellung auseinandersetzt. Ziel ist die Etablierung eines 100% erneuerbaren Systemkraftwerks.

Wie kann die Energiewende geschafft werden? Wie kann man erneuerbare Energie sinnvoll nutzen? Und was passiert mit nachhaltiger Energie, wenn sie nicht direkt verbraucht werden kann? Diese Fragen beschäftigen derzeit ein Projektteam rund um das #Reallabor Murau mit der Holzwelt Murau als Initiatorin und insgesamt 18 weiteren Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Industrie. Das Ziel des fünfjährigen Projektes ist die Etablierung eines 100% erneuerbaren Systemkraftwerks in Murau. Das bedeutet, dezentrale Energieproduktion und Speicherung an verschiedenen Standorten auszubauen, das alles aber innerhalb der Region vernetzt und von zentraler Stelle gesteuert, um so – wie ein großes Kraftwerk – Energie dann zur Verfügung zu stellen, wenn sie auch tatsächlich gebraucht wird. Energie meint damit aber nicht nur Strom. Auch Wärme und Wasserstoff werden in den Prozess mit eingebunden.

Denn es gilt, die lokal produzierte Energie so systemisch zu verbinden, dass sie bedarfsgerecht an 365 Tagen im Jahr verteilt werden kann. Der Bezirk Murau produziert nämlich – bilanziell übers Jahr gesehen – bereits heute drei Mal so viel Strom, wie verbraucht wird. Dennoch ist man zu Energie-Spitzenzeiten auf fossile bzw. atomare Stromlieferungen angewiesen. Damit soll Schluss gemacht – und mit dem #Reallabor Murau ein wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt werden.

Erarbeitet wird das Projekt von drei wissenschaftlichen Partnern (Montanuniversität Leoben, HyCentA Research GmbH, AEE – Institut für Nachhaltige Technologien) sowie 15 weiteren Partnern aus der Region. Finanzielle Unterstützung kommt vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie vom steirischen Ressort für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Regionalentwicklung und Raumordnung.

Jede und jeder kann einen Beitrag zur Umsetzung leisten

Zukünftig soll jede und jeder Teil dieses Systemkraftwerks sein können: Denn die Energieproduktion und die notwendige Speicherung wird nicht auf einem Fleck passieren, sondern bei den Menschen vor Ort. „Das, was wir entwickeln wollen, ist das digitale Zusammenschalten und bedarfsgerechte Ansteuern der PV-Anlagen, Wasserkraftwerke, Speicher, Ladesäulen, Wärmepumpen etc., um so ein zentralisiertes System zu kreieren”, so Projektleiter Mag. Erich Fritz von der Holzwelt Murau.

Was in dem Projekt #Reallabor Murau als prototypische Tests und Versuche gelingen soll, könnte in ein paar Jahren schon bald als große Energievision für den ganzen Bezirk gelten. Eine Region, die das ganze Jahr über genug Energie für seine Eigenversorgung produziert und zusätzlich Ballungsräume und Industriebetriebe außerhalb der Region mit 100% erneuerbarer Energie beliefert.

Bei der Auftaktveranstaltung am 14. November 2024 in St. Lambrecht trafen sich alle 18 Partner zum gemeinsamen Startschuss. Nun geht es an die Umsetzung, um die Energiewende in Murau in den nächsten fünf Jahren vorzubereiten und das #Reallabor Murau als Pionierprojekt im inneralpinen Raum zu etablieren.

Erneuerbare Energie zu produzieren ist der erste Schritt – der zweite, nicht weniger wichtige, ist, diese Energie auch nutzen zu können. Im Idealfall dort, wo sie erzeugt wird. Lokal, regional und nachhaltig. Das #Reallabor Murau stellt sich dieser Herausforderung und wird so als Vorreiter für viele andere Regionen prototypisch analysieren, was es dazu braucht. Mit der Forschungsinitiative „100% Erneuerbare-Energie-Reallabore“ unterstütze ich diesen Weg und freue mich, dass die Holzwelt Murau als eines von insgesamt 6 Forschungsprojekten österreichweit den Zuschlag bekommen hat.

Leonore Gewessler, BA

Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

In der Region Murau werden großartige Projekte gestartet und umgesetzt – wie beispielsweise das seit 2014 stattfindende Energiecamp, das durchaus als Alpbach der erneuerbaren Energie bezeichnet werden kann. Mit dem neuen Projekt des #Reallabor Murau wird nun die Brücke hin zur effizienten, regionalen Verwendung dieser erneuerbaren Energie geschlagen. Ein ambitioniertes Projekt, das inneralpin als Pionier gesehen werden kann und ein Leuchtturm weit über die Region hinaus ist. Daher unterstützen wir dieses Projekt gerne auch durch das Steirische Klimakabinett.

Mag.a Ursula Lackner

Landesrätin für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Regionalentwicklung und Raumordnung

Die Holzwelt Murau als Verein für Regionalentwicklung ist die Initiatorin des gesamten Projekts. Aufbauend auf die in der Holzwelt seit Jahren gelebte Energievision Murau ist das #Reallabor Murau die Chance, die regionale Energiewende möglich zu machen. Wir müssen das, was schon da ist nutzen und in ein integrierendes System bringen. So wird unsere Energievision nicht nur bilanziell, sondern auch im Echtbetrieb möglich.

Mag. Erich Fritz

Projektleiter #Reallabor Murau, Holzwelt Murau

Holzwelt Murau
Holzwelt Murau

Kontakt für Rückfragen:
Mag. Erich Fritz
Energiemodellregion
Email: erich.fritz@holzwelt.at
Mobil: +43 664 918 67 31
Telefon: +43 3532 20 000-11