Filmpremiere für „Das Modell Murau“ in Graz

Pioniergeist und mutige Visionen, stets getragen von der Bevölkerung, haben aus dem steirischen Murau eine erfolgreiche Energie-Modellregion gemacht. Die konsequente Abkehr von fossilen Energieträgern ist hier längst gelebte Realität, die Energiesouveränität das Ziel. Die neue TV-Doku der steirischen Produktionsfirma RANFILM porträtiert Menschen, die den Ausbau an erneuerbaren Energiequellen vorantreiben und die Mut machen wollen für die Herausforderungen der Zukunft. Präsentiert wurde die Dokumentation am 07. November im ORF Landesstudio Steiermark in Graz.

Das steirische Murau ist eine Region mit Vision. Schon vor 20 Jahren haben die Menschen hier ihr Ziel formuliert: die Energiesouveränität. Bürger:innen, Unternehmer:innen, Landwirt:innen und die Gemeinden haben das Potential ihres Landes, das reich ist an Ressourcen, erkannt und unterstützen ihre Heimat auf dem Weg hin zur Energiewende. Heute ist Murau Exporteur von Strom aus erneuerbaren Energieträgern und gilt als Modell dafür, dass die Wertschöpfung aus innovativen Energie-Projekten in der Region bleibt. Vieles ist aus Pioniergeist entstanden.

Wasser, Biomasse, Sonne und Wind − eine Region in der Energiewende

Die Energiewende in Murau wäre undenkbar ohne den Waldreichtum des Landes. Das Restholz, das in der holzverarbeitenden Industrie keine Verwendung findet, wird energetisch genutzt. Gegenwärtig gibt es hier 45 Biomasse-Heizwerke und sechs Blockheizkraftwerke. Die Wärme aus der Biomasse wird auch von den großen Leitbetrieben der Stadt Murau genutzt. So hat es der Anschluss an das Biomasseheizwerk im Jahr 2014 der bekannten Brauerei ermöglicht, CO2-neutral zu produzieren.

Aufgrund seiner Topografie ist das Land auch prädestiniert für die Stromerzeugung aus Wasserkraft. Ganze 89 Wasserkraftwerke gibt es hier. Hinzu kommen mehr als 1700 Photovoltaik-Anlagen − und das Potential ist noch nicht ausgeschöpft. Das gilt auch für die Windkraft: Am Tauernwindpark stehen zehn Windräder, ein Ausbau ist geplant. Die Anlage produziert Strom für 20.000 Haushalte, im Winter versorgt sie indirekt das Skigebiet Lachtal mit elektrischer Energie. Heute produziert Murau mehr als dreimal so viel Strom wie verbraucht wird. Bei der Wärmeversorgung heizt man zu 80% mit erneuerbaren Energieträgern und ist damit österreichweit führend.

Auch die Wasserstoffanlage in Murau ist Zukunftsmodell für ein erneuerbares Energiesystem – und Ausdruck dafür, dass man sich hier den zentralen Herausforderungen der Energiewende stellt und Lösungen zur Energiespeicherung entwickelt. Und man entwirft Strategien zur Anpassung an den Klimawandel. Die traditionsreiche Forstwirtschaft setzt nach Jahrzehnten der Fichtenmonokultur auf Mischwälder und einen gesunden Lärchenbestand, um die Wälder klimafit zu machen. Sie sind seit jeher die wichtigste Ressource des Landes − und die gilt es, zu erhalten.

Innovative Geister

Hinter der Murauer Vision stecken viele innovative Geister, die Pionierleistungen vollbringen. Der Film „Das Modell Murau – Eine Region in der Energiewende“ (Buch & Regie: Fritz Aigner) begleitet Menschen, die den Ausbau an erneuerbaren Energiequellen aus Sonnenkraft, Wasserkraft, Windkraft und Holzkraft forcieren und die sich mit viel Motivation den Aufgaben der Zukunft stellen. Und über eines ist man sich in Murau einig: Es gibt noch viel zu tun, um die Energiewende weiter voranzutreiben und weiterhin Vorbild für andere Regionen zu sein. Auch, wenn man schon viel erreicht hat.

Kontakt
Harald Kraxner, Geschäftsführer Holzwelt Murau
T: 03532 / 20000 – 13
E: harald.kraxner@holzwelt.at
M: 0664 / 85 75 215